Das Laborgebäude der Papierfabrik Wattens wurde um ein Kundenzentrum erweitert. Das Kundenzentrum beinhaltet Besprechungszimmer verschiedener Größen und ein großzügiges Foyer mit vorgelagerter Dachterrasse. Das Projekt entstand als Erweiterung und Aufstockung vom bestehenden Laborgebäude aus dem Jahr 2002. Der Bau erfolgte bei laufendem Betrieb.
Das damalige Bestandsgebäude weist als hervorstechendes Merkmal eine Rundung auf, die durch Verglasungen besonders stark zur Geltung gebracht wurde. Bereits bei der damaligen Planung wurde eine mögliche Aufstockung vorbereitet, in dem der Erschließungskern bis auf das Dach geführt wurde. Das Spannende am Entwurf der Aufstockung ist, dass einerseits fast erwartbar die Rundung im Grundriss aufgenommen und fortgesetzt wurde, dass aber in einer Weise geschah, die das Gebäude nicht nur erweitert, sondern formal erst abschließt, so als wäre der ursprüngliche Entwurf zu Ende gedacht wurde. Die im Bestandsgebäude angelegte Rundung ist als Viertelkreis eigentlich nur angedeutet, im neuen Dachgeschoss wird sie weitergeführt. Der sich daraus ergebende Rücksprung schafft Raum für eine großflächige Terrasse, die die im neuen Geschoss entstandene Bürofläche mit einer luftigen Erholungs- und Kommunikationszone aufwertet. Das Raumprogramm sieht ein zentrales Foyer mit zwei Sitzungszimmern und mehreren Büros vor. Der hochwertige tischlergefertigte Innenausbau trägt zur besonderen wohnlichen Atmosphäre bei. Durch den Einsatz von Brettschichtholzelementen als tragende Struktur konnte das zusätzliche Gewicht auf dem Bestandsgebäude minimiert werden. Die Fassadenelemente wurde teilweise in Holzrahmenbau errichtet und die hinterlüftete Fassade mit einer anthrazitfarbenen Blechverkleidung belegt, die einen noblen und zurückhaltenden Kontrast zur üppigen Verglasung des Bestandsgebäudes formuliert.